Auf dem Rondell hinter der Feierhalle stand früher die Urnenhalle, erbaut im Jahr 1890 auf Kosten des „Vereins für Feuerbestattung“. Der Verein engagierte sich für die Zulassung der Feuerbestattung, die in Preußen erst 1911 mit der Verabschiedung des Feuerbestattungsgesetzes erlaubt war. Bis 1891 besaß einzig die Stadt Gotha ein Krematorium. Das erste Krematorium in Berlin wurde 1912 in der Gerichtstraße in Wedding eingeweiht.
Der Kuppelbau der Urnenhalle streckte sich über einem kreisförmigen Grundriss ca. 13,5 m in die Höhe. Das Gebäude war in zwei Ebenen gegliedert: das Untergeschoß war als Souterrain ausgebildet und ebenerdig zu erreichen, das Obergeschoss lag 1,50 m über Terrain und erschloss sich über eine breite Granittreppe. In beiden Geschossen zusammen konnten ca. 800 Urnen beigesetzt werden. Den tempelartigen Charakter des Gebäudes unterstützte im Obergeschoss die Fassadengliederung durch Dreiviertelsäulen. Während der Luftangriffe auf Berlin im Jahr 1945 wurde die Urnenhalle sehr stark beschädigt und in den 50er Jahren dann abgetragen.
An der Ecke des Rondells zur Mittelallee befindet sich die Grabstätte der Familie v. Wangenheim-Winterstein. Mit nahen Angehörigen ruhen hier die Schauspieler Eduard v. Winterstein (eigentl. E. Freiherr v. Wangenheim), seine Ehefrau Hedwig (1866-1965) und der Sohn Gustav v. Wangenheim, der auch Regisseur war.
Der in Wien geborene Eduard v. Winterstein (1871-1961) begann seine Bühnenlaufbahn 1895 in Berlin; u.a. spielte er am Kleinen Theater und Deutschen Theater unter Max Reinhardt und wirkte in zahlreichen Filmen mit; noch 1951 verkörperte v. Winterstein den Buck sen. in „Der Untertan“ von Wolfgang Staudte.
Der in der Weimarer Republik im Arbeiter- und Agitproptheater engagierte Gustav v. Wangenheim (1895-1975) erhielt seine Ausbildung an der Schauspielschule Max Reinhardts; als Filmdarsteller überzeugte er 1922 in der Rolle des Thomas Hutter in F.W. Murnaus Film „Nosferatu“. Zu seinem Werk als Regisseur gehört u.a. der 1948 gedrehte DEFA-Film „Und wieder 48“ zum Thema der Märzrevolution hundert Jahre zuvor, bei dem auch v. Wangenheims Frau Inge und sein Vater mitwirkten.
Einige Schritte weiter Richtung Westen steht das Grabdenkmal für den Kaufmann Simon Blad (1818-1896); er hinterließ sein Vermögen der Stadt Berlin für soziale Einrichtungen. Die Grabstele nach einem Entwurf von Ludwig Hoffmann (1852-1932), Berliner Stadtbaurat von 1896-1924, zeigt auf einer Bronzetafel die Figur des Verstorbenen, 1909 von dem Bildhauer August Vogel.