Im Prag der österreich-ungarischen Monarchie geboren, studierte Franz Carl Weiskopf an der dortigen Karlsuniversität Germanistik und Geschichte und promovierte 1923 zum Doktor der Philosophie. 1928 zog er nach Berlin um, wo er Redakteur des Feuilletons der Zeitung ‚ Berlin am Morgen’ wurde.
Im selben Jahr heirateten F.C. Weiskopf und Alex Wedding. Die in Salzburg als Margarete Bernheim geborene Ehefrau nannte sich nach zwei proletarischen Wohngegenden Berlins, dem ‚Alexanderplatz’ und dem ‚Roten Wedding’, Alex Wedding. Wie ihr Mann war sie ebenfalls Mitglied der KPD.
Alex Wedding war eine Wegbereiterin der sozialistischen Jugend- und Kinderbuchliteratur. 1931 erschien ihr erstes Kinderbuch „Ede und Unku“, das anlässlich ihres 100. Geburtstages 2005 neu aufgelegt wurde. Es ist die authentische Geschichte der Freundschaft des Arbeiterjungen Ede mit dem ‚Zigeuner’-Mädchen Unku im Berlin der 1920er Jahre. Zu den bekannten Büchern der Autorin zählen auch ‚Das Eismeer ruft’ (1936) und ‚Die Fahne des Pfeiferhänsleins’ (1948).
Nach der „Machtergreifung“ der Nationalsozialisten emigrierte das Ehepaar 1933 nach Prag, wo F.C. Weiskopf als Chefredakteur der im Prager Exil erscheinenden antifaschistischen ‚Arbeiter-Illustrierten-Zeitung’ (AIZ) arbeitete. Weitere Stationen der Emigration waren 1938 Paris und 1939 New York. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs war F.C. Weiskopf im diplomatischen Dienst der Tschechoslowakei tätig. Stalinistische Schauprozesse in der Tschechoslowakei 1951/52 veranlassten das Ehepaar, 1953 nach Berlin (Ost) überzusiedeln.
Zum umfangreichen Werk F. C. Weiskopfs gehören Romane, Erzählungen, Reportagen, Anekdoten, Lyrik und Essays, wovon ein Teil 1960 als „Gesammelte Werke“ (8 Bände) neu aufgelegt wurde. Weiskopfs besonderes Interesse galt dem Erhalt der deutschen Sprache („Verteidigung der deutschen Sprache“, 1955) sowie der Wiederbelebung der Anekdote als literarischer Form.
Zwei Preise der Akademie der Künste erinnern an das Schriftstellerehepaar: Mit dem 1956 von Alex Wedding ins Leben gerufenen F.-C.-Weiskopf-Preis werden Schriftsteller ausgezeichnet, deren Werk sprachkritisch und sprachreflektierend ist, und der Alex-Wedding-Preis wird für Kinder- und Jugendbücher vergeben.