Die Urnengräber in der Ringmauer

Kurt Fischer (1.7.1900-22.6.1950)

Lehrer, seit 1917 Mitglied des Spartakusbundes und seit 1919 der KPD, nahm 1921 an den Kämpfen in Mitteldeutschland teil. Lebte 1921/22 und 1924-45 in der UdSSR, Mitglied der KPdSU, als Journalist und Geheimdienstmitarbeiter der Sowjetunion tätig. 1946-48 Innenminister von Sachsen, 1948 Leiter der Zentralverwaltung Inneres der Sowjetischen Besatzungszone, 1949 Chef der Deutschen Volkspolizei der DDR. Bildarchiv SAPMO-BArch Y10-359

Wilhelm Florin (16.3.1894-5.7.1944)

1917 USPD-, 1920 KPD-Mitglied. Ab 1929 im Politbüro, seit 1924 Reichstagsabgeordneter. 1933 Emigration in die UdSSR, Sekretär des Exekutivkomitees der Kommunistischen Internationale (EKKI). Seine Urne wurde 1955 aus Moskau überführt.

 

Otto Franke (15.9.1877-12.12.1953)

1892 SPD-Mitglied, während des Ersten Weltkriegs Mitglied der Spartakusgruppe und der Revolutionären Obleute. KPD-Gründungsmitglied. 1933 im KZ Sonnenburg, 1938 über Prag nach London emigriert. 1946 SED-Mitglied.

 

Paul Fröhlich (21.3.1913-19.9.1970)

Seit 1930 KPD-Mitglied. 1933 zeitweise interniert, ab 1939 Soldat, desertierte 1944. Ab 1952 Erster Sekretär der SED-Bezirksleitung Leipzig, seit 1958 Mitglied des ZK und seit 1963 des Politbüros.

 

Fritz Gäbler (12.1.1897-26.3.1974)

1914 in der SPD, 1919 in der KPD. 1935 bis Kriegsende im Zuchthaus Brandenburg. SED-Funktionär in Erfurt. Leitende Wirtschaftsfunktionen und 1954-67 Vorsitzender der Zentralen Revisionskommission der SED.

Ottomar Geschke (16.11.1882-17.5.1957)

1910 in der SPD. Spartakus-Anhänger, dann USPD und 1919 KPD. Mitglied der Revolutionären Obleute und ab November 1918 im Berliner Arbeiter- und Soldatenrat. Mit Ruth Fischer und Ernst Thälmann 1923 als einer der Vertreter der Parteilinken in die KPD-Zentrale berufen. 1924-32 Reichstagsabgeordneter. 1933-45 wiederholt Zuchthaus und KZ. 1946-53 Mitglied der Berliner SED-Landesleitung. 1947-53 Vorsitzender der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes (VVN). Bildarchiv SAPMO-BArch Y10-878

Fritz Große (5.2.1904-12.12.1957)

Kämpfte 1920 in der Roten Armee. 1921 Mitglied der KPD, 1932 Reichstagsabgeordneter. 1934 verhaftet, bis Kriegsende in Zuchthaus und KZ inhaftiert. 1949 Botschafter der DDR in der Tschechoslowakei.

 

Gerhard Grüneberg (29.8.1921-10.4.1981)

1939-45 Soldat. Seit 1946 Mitglied der KPD/SED, 1952-58 Erster Sekretär der SED-Bezirksleitung Frankfurt/O., wurde 1958 ZK-Mitglied und 1960 Sekretär für Landwirtschaft, seit 1966 Mitglied des Politbüros.

 

Georg Handke (22.4.1894-7.9.1962)

1913 in der sozialistischen Jugendbewegung, 1917 USPD, 1919 KPD. Mitglied des Arbeiter- und Soldatenrats Hanau. Wegen illegaler Arbeit 1934-45 in Haft, 1949-52 Minister für Innerdeutschen Handel und Außenhandel der DDR, 1953-59 stellvertretender Außenminister.

 

Edwin Hoernle (11.12.1883-21.7.1952)

1910 SPD-Mitglied, Mitbegründer des Spartakusbunds, später der KPD in Württemberg. 1924 im Reichstag. Emigration nach Moskau. 1945-49 Präsident der Deutschen Zentralverwaltung bzw. der Hauptverwaltung für Land- und Forstwirtschaft der Deutschen Wirtschaftskommission, Mitglied der Deutschen Akademie für Landwirtschaftswissenschaften der DDR.

 

Heinz Hoffmann (28.11.1910-2.12.1985)

1930 KPD-Mitglied, 1935 Emigration in die UdSSR. Bataillonskommissar im Spanischen Bürgerkrieg. 1950 Chef der Kasernierten Volkspolizei der DDR. Seit 1952 im ZK der SED, ab 1973 im Politbüro. Ab 1960 Minister für Nationale Verteidigung.

 

Max Keilson (7.9.1900-9.11.1953)

Grafiker und Journalist. 1919 USPD-, 1920 KPD-Mitglied. Emigrierte 1933 nach Moskau, ab 1946 Chefredakteur der Berliner SED-Zeitung „Vorwärts", ab 1949 Leiter der Presseabteilung des DDR-Außenministeriums.

Katharina (Käthe) Kern (22.7.1900-16.4.1985)

Trat 1920 der SPD bei, 1928-33 Frauensekretärin der Berliner SPD. 1933 vorübergehend in Haft, dann illegale Parteiarbeit. 1945 im Zentralausschuss der SPD in Berlin. Seit 1946 Mitglied des Parteivorstands bzw. des ZK der SED, dann bis 1970 Hauptabteilungsleiterin im Ministerium für Gesundheitswesen. 1947 Mitbegründerin und bis 1985 in leitenden Funktionen des Demokratischen Frauenbunds Deutschlands. Bildarchiv SAPMO-BArch Y10-636/00

Hans Kiefert (1.6.1905-29.12.1966)

1920 in der kommunistischen Jugendbewegung, 1923 in der KPD. 1933-35 „Schutzhaft", 1943 Verbindung zur Widerstandsgruppe um Anton Saefkow. SED-Mitglied, ab 1954 im ZK, 1957-63 Erster bzw. Zweiter Sekretär der SED-Bezirksleitung Berlin, danach Stadtrat für Arbeit in (Ost-)Berlin.

Bernard Koenen (17.2.1889-30.4.1964)

1907 SPD-, 1917 USPD-Mitglied, 1920 KPD. Redakteur und KPD-Politiker in Halle-Merseburg, gehörte zu den „Versöhnlern" und verlor nach 1929 seine Funktionen. 1933 von der SA schwer misshandelt, emigrierte er in die UdSSR. Dort vom Geheimdienst mehrmals verhaftet. 1942 ins ZK der KPD kooptiert. 1946-53 und 1958-63 in führenden Funktionen in der SED-Leitung in Sachsen-Anhalt bzw. im Bezirk Halle. 1953-58 Botschafter der DDR in Prag. Bildarchiv SAPMO-BArch Y10-1628/74

Wilhelm Koenen (7.4.1886-19.10.1963)

1904 SPD-Mitglied, 1917 USPD, 1920 KPD. 1919 Abgeordneter in der Nationalversammlung, ab 1920 im Reichstag. Emigrierte 1938 nach Großbritannien. 1946-48 zusammen mit Otto Buchwitz SED-Landesvorsitzender in Sachsen. 1946-58 und 1963 im Parteivorstand/ZK.

 

Alfred Kurella (2.5.1895-12.6.1975)

Trat 1919 der KPD bei. 1926 Mitarbeiter der Kommunistischen Internationale, später freier Schriftsteller. 1934-54 in der UdSSR. 1957-63 Leiter der Kulturkommission des SED-Politbüros, dann Vizepräsident der Deutschen Akademie der Künste. 1958-63 Kandidat des Politbüros.


A-Fe | Fi-K | L-Q | R-Z



Seitenanfang