Am Montag, dem 11. Dezember 2006, haben der Präsident des Abgeordnetenhauses von Berlin, Walter Momper (SPD), und die Bezirksbürgermeisterin von Berlin-Lichtenberg, Christina Emmrich (Linkspartei.PDS), am Rande der Gedenkstätte der Sozialisten einen Gedenkstein für die Opfer des Stalinismus eingeweiht.

 

Parlamentspräsident Momper betonte in seiner Ansprache: "Dieser Stein soll die Gedenkstätte ergänzen, indem er einen historischen Aspekt ins Rampenlicht rückt, den manch einer - zumal an diesem Ort - lieber verschweigen würde. Er ist aber kein Gegenstück zur Gedenkstätte, dazu wäre er auch in seinen Dimensionen zu bescheiden (40x60 cm). Er ist eine - notwendige - Ergänzung."

Die ganze Rede ist nachzulesen unter www.parlament-berlin.de/de/Reden-der-Praesidenten/Einweihung-des-Gedenksteins-fuer-die-Opfer-des-Stalinismus

 

Bezirksbürgermeisterin Emmrich erinnerte u.a. an den außerordentlichen Parteitag der SED/PDS vom 16.12.1989: "Dort sagte Prof. Dr. Michael Schumann: 'Wir brechen unwiderruflich mit dem Stalinismus als System.' Dieser antistalinistische Grundkonsens der Partei des Demokratischen Sozialismus ist nach wie vor gültig." Weiter führte sie aus: "Ich kann aber als Sozialistin dieses Land nicht verändern, wenn ich dafür nicht die Menschen in aller Breite gewinne. Eine Voraussetzung dafür ist, dass wir uns mit unserer eigenen Geschichte auseinandersetzen und auch dazu stehen."

 

Finanziert und aufgestellt wurde der Gedenkstein vom Förderkreis.

 

Der Stein hat bis heute vielerlei Reaktionen ausgelöst, sowohl zustimmende als auch vehement ablehnende. Dies zeugt von der Notwendigkeit, sich gerade auch mit diesem Aspekt der Geschichte auseinanderzusetzen.

 

Jedem, der sich über das stalinistische Terrorsystem informieren möchte, sei als Einstieg zur Lektüre das bei der Rosa-Luxemburg-Stiftung erschienene Buch "Ulla Plener und Natalia Mussienko (Hrsg.), Verurteilt zur Höchststrafe: Tod durch Erschießen. Todesopfer aus Deutschland im Großen Terror in der Sowjetunion 1937/38" nahegelegt. Hier der Link:

www.rosalux.de/publikation/id/1765/verurteilt-zur-hoechststrafe-tod-durch-erschiessen