Die Urnengräber in der Ringmauer

Werner Lamberz (14.4.1929-6.3.1978)  Tafel 10

 

Helmut Lehmann (1.12.1882-9.2.1959)

Wurde 1903 SPD-Mitglied. 1914-33 Geschäftsführender Vorsitzender des Hauptverbands Deutscher Krankenkassen. In der NS-Zeit mehrfach inhaftiert. 1945 Mitglied im SPD-Zentralausschuss in Berlin, 1946-50 im Zentralsekretariat/Politbüro der SED.

 

Bruno Leuschner (12.8.1910-10.2.1965)

Seit 1931 in der KPD. 1936-45 Zuchthaus und KZ. 1946 SED-Mitglied, ab 1950 im ZK und ab 1958 im SED-Politbüro. Leitende wirtschaftspolitische Funktionen, 1952-61 Vorsitzender der Staatlichen Plankommission der DDR, danach Vertreter der DDR im Exekutivkomitee des Rats für Gegenseitige Wirtschaftshilfe.

Karl Litke (22.7.1893-20.2.1962)

Gewerkschafter, seit 1912 SPD-Mitglied. 1923-33 Zweiter Vorsitzender des Berliner Bezirksverbands der SPD, 1928-33 Abgeordneter des Reichstags. 1933 inhaftiert. 1946 Mitglied des SPD-Zentralausschusses in Berlin, 1946-48 paritätischer Vorsitzender der Berliner SED, 1946-54 Mitglied des Parteivorstands/ZK der SED. Leitende Funktionen im Bereich Sozialfürsorge und Gesundheitswesen. Bildarchiv SAPMO-BArch Y10-623/87

Paul Markowski (1.6.1929-6.3.1978)

Staatswissenschaftler, wurde 1952 SED-Mitglied und war seit 1953 Mitarbeiter im ZK-Apparat, leitete ab 1966 die Abteilung Internationale Verbindungen, seit 1971 ZK-Mitglied. Verunglückte tödlich zusammen mit Werner Lamberz in Libyen.

 

Karl Maron (27.4.1903-2.2.1975)

Seit 1926 KPD-Mitglied. 1933 illegale Arbeitersporttätigkeit, 1934 Emigration nach Dänemark und in die UdSSR, Mitbegründer des Nationalkomitees Freies Deutschland. 1950-58 Chef der Deutschen Volkspolizei der DDR, 1955-63 Innenminister, seit 1954 ZK-Mitglied der SED.

Jenny Matern geb. Pickerodt (11.4.1904-22.9.1960)

Wurde 1920 Mitglied der SPD, 1923 der KPD, arbeitete in der Roten Hilfe Deutschlands. 1933/34 inhaftiert, dann Emigration nach Prag, Paris, Amsterdam und Oslo, seit 1941 UdSSR, 1941-45 am Moskauer Rundfunk. Nach 1945 in verschiedenen Funktionen in der Sozialfürsorge tätig, 1950-59 Staatssekretärin und stellvertretende Gesundheitsministerin der DDR. Bildarchiv SAPMO-BArch Y10-520/89

Hermann Matern (17.6.1893-24.1.1971)

Trat 1911 der SPD bei, 1918 der USPD, 1919 der KPD. 1933/34 in Haft, Flucht und Emigration, u.a. nach Paris und Prag, seit 1941 in der UdSSR. 1946-48 paritätischer SED-Landesvorsitzender in Berlin, ab 1949 Vorsitzender der Zentralen Parteikontrollkommission (ZPKK) der SED.

 

Otto Meier (3.1.1889-10.4.1962)

1911 SPD, 1917 USPD, 1922 wieder SPD, im Bezirksvorstand Berlin. 1921-33 Abgeordneter im Preußischen Landtag. 1944 verhaftet. 1945 im Zentralausschuss der SPD in Berlin. 1946-50 Mitglied des Parteivorstands und des Zentralsekretariats der SED.

 

Ernst Melsheimer (9.4.1897-25.3.1960)

Jurist, 1928-33 SPD-Mitglied. 1933 Versetzung vom Justizministerium, Ernennung zum Landgerichtsdirektor, 1937 Kammergerichtsrat, Mitglied in NS-Organisationen. Seit 1945 Mitglied der KPD/SED, 1949-60 Generalstaatsanwalt der DDR, u.a. Hauptankläger in Geheim- und Schauprozessen.

Karl Mewis (22.11.1907-16.6.1987)

1922 SAJ-, 1924 KPD-Mitglied, Redakteur und Parteifunktionär. 1936/37 im Spanischen Bürgerkrieg, dann in der Auslandsleitung der KPD aktiv. Nach 1946 Funktionär in den SED-Landesleitungen in Berlin und Mecklenburg bzw. im Bezirk Rostock. 1952-81 Mitglied des ZK der SED, 1958-63 Kandidat des Politbüros. 1961-63 Vorsitzender der Staatlichen Plankommission der DDR, dann Botschafter in Polen. Bildarchiv SAPMO-BArch Y10-637/00

Josef (Sepp) Miller (27.8.1883-23.3.1964)

Ab 1907 in der SPD. 1919 in der Bremer Räterepublik aktiv, dann KPD-Mitglied. 1928-30 im Reichstag, 1933 Emigration zunächst nach England, später nach Schweden. 1946-54 Mitglied der Zentralen Revisionskommission der SED.

 

Franz Moericke (29.3.1885-29.5.1956)

1902-14 in der SPD, 1917 USPD, 1920 KPD. 1930 Reichstagsabgeordneter. Wegen Kontakt zur Saefkow-Gruppe 1944/45 in Haft. Nach 1945 Mitbegründer des FDGB, Experte für agrarpolitische Fragen.

Albert Norden (4.12.1904-30.5.1982)

Sohn eines Rabbiners, trat 1919 der Freien Sozialistischen Jugend, 1921 der KPD bei. Redakteur und Chefredakteur verschiedener Parteizeitungen, auch in der Emigration nach 1933. Mitglied der Pariser KPD-Leitung. Flucht nach Mexiko und in die USA. 1946 Redakteur. 1955-81 Mitglied im ZK der SED und 1958-81 im Politbüro, für Agitation und „Westarbeit" zuständig. Bildarchiv SAPMO-BArch Y10-165/87

Alfred Oelßner (30.8.1879-13.6.1962)

1902 SPD-, 1917 USPD-Mitglied. Vorsitzender des Arbeiter- und Soldatenrats in Weißenfels. 1920 in der KPD. 1946-50 Hauptkassierer der SED, dann bis 1954 Vorsitzender der Zentralen Revisionskommission.

 

Fred Oelßner (27.2.1903-7.11.1977)

Trat 1920 der KPD bei. 1926-32 Studium und Forschungstätigkeit in Moskau. Rückkehr nach Deutschland, Ende 1933 Emigration. 1947 Mitglied des SED-Parteivorstands/ZK, ab 1950 im Politbüro. Wegen Unterstützung innerparteilicher Opposition 1958 aus allen Partei- und Staatsämtern entfernt. Seit 1958 in leitender Funktion an der Akademie der Wissenschaften der DDR.

 

Paul Oestreich (30.3.1878-28.2.1959)

Lehrer, Studienrat in Berlin. 1918-31 SPD-Mitglied, führender Schulreformer, 1933 inhaftiert. Seit 1945 Mitglied der KPD/SED, mit Ernst Wildangel u.a. Schöpfer des Berliner Schulgesetzes von 1948.

 

Josef Orlopp (29.8.1888-7.4.1960)

Dreher, seit 1910 SPD-Mitglied, Gewerkschaftsfunktionär, 1933 gemaßregelt. 1945 Mitglied des SPD-Zentralausschusses in Berlin. Seit 1946 SED-Mitglied, 1951-53 Regierungsbevollmächtigter der DDR für den innerdeutschen Handel.


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