Hermann Mächtig (1837-1909) / Axel Fintelmann (1848-1907)
Die Ausbildung zum Gärtner erhielt Hermann Mächtig in seiner Geburtsstadt Breslau (1852-53) und an der Königlichen Gärtnerlehranstalt in Wildpark-Potsdam (1854-56), wo er später als Dozent für Landschaftsgärtnerei tätig war (1865-72). Ab 1864 arbeitete er in den Königlichen Gärten in Potsdam bei Peter Joseph Lenné (1789-1866) und Gustav Meyer (1816-1877), zunächst als Obergehilfe, seit 1870 als Hofgärtner.
In Berlin wurde 1870 die „Deputation für die Verwaltung der städtischen Park-, Garten- und Baumanlagen“ gegründet, der Gustav Meyer als erster Direktor sieben Jahre vorstand. Als er 1877 verstarb, nahm sein Meisterschüler Hermann Mächtig die Stelle als Stadtgartendirektor ein.
Zu den Arbeiten Hermann Mächtigs gehört die Anlage des Treptower Parks (nach Entwürfen von Gustav Meyer, 1876-88); 1888-94 wurde der bis dahin kahle Hügel des Viktoriaparks nach Plänen Mächtigs als Parkanlage mit gebirgsähnlichem Charakter gestaltet. Auch verschiedene Stadtplätze fanden ihre gartenkünstlerische Gestaltung durch ihn: Pariser Platz (1880), Senefelderplatz (1885), Gendarmenmarkt (1889), Arnswalder Platz (1904-07), Arnimplatz (1905-07).
Der im Mai 1881 seiner Bestimmung übergebene Zentralfriedhof Friedrichsfelde beruht ebenfalls auf Entwürfen von Mächtig. Die Gestaltung des Areals zu einem Parkfriedhof erfolgte gemeinsam mit dem Königlichen Gartenbaudirektor Axel Fintelmann (1848-1907). Sie orientierten sich bei der Anlage des Friedhofs an dem 1877 eröffneten und als Landschaftspark gestalteten Ohlsdorfer Friedhof in Hamburg.
Das Grab von Axel Fintelmann ist nur wenige Schritte von Mächtigs entfernt. Fintelmann stammte aus einer der bekanntesten Königlichen Hofgärtnerfamilien in Preußen. Zu seinen Arbeiten gehört u.a. die Planung für den Botanischen Garten in Berlin-Dahlem. Sein Grabmal - das Porträtrelief ist ein Werk des Bildhauers Albert August Manthe (1847-1929) - würdigt ihn als „Förderer der Gartenkunst“.
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