Gräberanlage Pergolenweg

Die Gräberanlage Pergolenweg stellt räumlich den Übergang zwischen der Gedenkstätte und der Achse zur Feierhalle dar. Der Name „Pergolenweg“ stammt von einer früher hier vorhandenen Pergola-Anlage. Die ersten Beisetzungen erfolgten ab 1951, heute haben mehr als 520 Personen in der Gräberanlage ihre letzte Ruhestätte. Die Anlage umfasst 337 Urnen-Grabstellen, die für jeweils vier Urnen vorgesehen sind. Neue Nutzungsrechte werden nicht mehr vergeben, jedoch können in bestehenden Grabstellen Angehörige dort Bestatteter mit beigesetzt werden.

 

In dem Gräberfeld mit den einheitlich gestalteten Grabsteinen fanden neben Staats- und Parteifunktionären der DDR/SED bzw. deren Familienangehörigen auch zahlreiche Persönlichkeiten aus Wissenschaft und Kultur sowie Teilnehmer am Widerstand gegen das NS-Regime Aufnahme.

 

Von der großen Anzahl hier Bestatteter seien nur einige genannt. Hier ruhen Mitglieder der Familie Liebknecht: Karl Liebknechts zweite Ehefrau Sophie (1884-1964) gemeinsam mit den aus der Ehe von Julia und Karl Liebknecht stammenden Söhnen Wilhelm (1901-1975) und Robert (1903-1994) sowie dessen Frau Hertha (1904-2000). Beigesetzt sind hier Anna (1899-1978) und Max Christiansen-Clausen (1899-1979), die die Nachrichten des sowjetischen Spions Richard Sorge aus Japan in den Äther schickten. Hier ruht Greta Kuckhoff (1902-1981), Präsidentin der Deutschen Notenbank von 1950 bis 1958; sie und ihr Mann, der Dichter Adam Kuckhoff, waren Mitglieder der Widerstandsorganisation „Rote Kapelle“; Adam Kuckhoff wurde am 5.8.1943 im Alter von 55 Jahren in Berlin-Plötzensee mit fünfzehn weiteren Angehörigen der Widerstandsgruppe hingerichtet, seine Frau war vom Reichskriegsgericht zu einer Haftstrafe verurteilt und 1945 befreit worden.

 

Weiterhin befinden sich im Pergolenweg die Grabstätten von Herta (1894-1990) und Jacob Walcher (1887-1970), die als ehemalige Mitglieder der KPD-Opposition bis zuletzt beargwöhnt wurden, von Adolph Hennecke (1905-1975), Symbolfigur der 1948 begründeten Aktivistenbewegung, und von Michael Kohl (1929-1981), Staatssekretär beim Ministerrat der DDR von 1965 bis 1973. In dieser Position verhandelte er 1971/72 mit Staatssekretär Egon Bahr den Grundlagenvertrag zwischen der DDR und der BRD.



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