Die Urnengräber in der Ringmauer

Heinrich Rau (2.4.1899-23.3.1961)

1913 in der Arbeiterjugend, 1916 Spartakusgruppe, 1917 USPD und 1919 KPD. 1933-35 in Haft, 1937/38 Spanienkämpfer, 1942-45 KZ Mauthausen. Ab 1946 als Spezialist für Wirtschaftsfragen in Spitzenfunktionen. Seit 1950 im Politbüro des ZK der SED und stellv. Ministerpräsident der DDR.

 

Hans Rodenberg (2.10.1895-7.3.1978)

Schauspieler, seit 1926 KPÖ-Mitglied. 1932-48 in der UdSSR. Seit 1948 SED-Mitglied, seit 1954 ZK-Mitglied, stellvertretender Minister für Kultur der DDR 1960-63.

Frida Rubiner, geb. Ichak (28.4.1879-22.1.1952)

Schneiderin, aus einer litauischen jüdischen Familie. Philologiestudium in Zürich. 1906 in der SPD, gehörte der „Zimmerwalder Linken" um Lenin in der Schweiz an. Übersetzerin von Lenin, Trotzki u.a. 1919 in der KPD, aktiv in der Münchner Räterepublik. Ab 1930 in Moskau, u.a. Arbeit in der Kommunistischen Internationale. 1946 SED-Mitglied, Dekanin an der Parteihochschule „Karl Marx". Bildarchiv SAPMO-BArch Y10-10287

Florian Schenk (15.12.1894-20.9.1957)

Metallarbeiter, trat 1912 in die Metallarbeitergewerkschaft, 1914 in die SPÖ und 1926 in die KPC ein. 1939 Emigration nach England. Nach 1945 Funktionär der SED und des FDGB.

Hermann Schlimme (14.9.1882-10.11.1955)

Drechsler, Mitglied der Gewerkschaften seit 1899, der SPD seit 1906. 1923-31 persönlicher Mitarbeiter von Theodor Leipart, 1931-33 Sekretär des ADGB-Bundesvorstands. Wegen illegaler Gewerkschaftsarbeit 1937-40 inhaftiert. Gehörte 1945/46 dem SPD-Zentralausschuss in Berlin und 1946-55 dem Parteivorstand/ZK der SED an. Mitbegründer des FDGB und ab 1952 in dessen Bundesvorstand. Bildarchiv SAPMO-BArch Y10-18386

Otto Schön (9.8.1905-15.9.1968)

1922 in der kommunistischen Jugendbewegung, 1925 KPD-Mitglied. Parteifunktionär in Berlin und Sachsen. 1933-37 in Haft. 1946-50 in der SED in Sachsen aktiv. Ab 1950 im ZK, ab 1953 Leiter des Büros des Politbüros.

 

Eugen Schönhaar (29.10.1898-1.2.1934)

Seit 1919 KPD-Mitglied, Funktionär kommunistischer Jugendorganisationen, seit 1929 Mitarbeiter im ZK der KPD. Im November 1933 verhaftet und zusammen mit Schehr (Tafel 08), Schwarz und Steinfurth ermordet.

 

Rudolf Schwarz (3.3.1904-1.2.1934)

Seit 1921 Mitglied des Kommunistischen Jugendverbands Deutschlands, bald darauf auch der KPD, 1924-28 Redakteur der Zeitung „Die junge Garde", seit 1929 Mitarbeiter im ZK der KPD. Im Januar 1934 verhaftet und zusammen mit Schehr, Schönhaar und Steinfurth ermordet.

 

Paul Schwenk (8.8.1880-22.8.1960)

1905 SPD-Mitglied, 1917 in der USPD, 1920 KPD. 1924-33 im Preußischen Landtag, Spezialist für Kommunalarbeit. 1937-41 in der UdSSR eingekerkert. 1945 Leiter der Abteilung Planung im Berliner Magistrat, bis 1952 in verschiedenen Verwaltungen tätig.

 

Fritz Selbmann (29.9.1899-26.1.1975)

1918 im Arbeiter- und Soldatenrat in Naumburg. 1920 USPD-, 1922 KPD-Mitglied. 1933-45 aus politischen Gründen inhaftiert. 1949-58 Minister bzw. stellvertretender Vorsitzender des Ministerrats der DDR, 1954-58 im ZK der SED. Ab 1961 Schriftsteller.

 

Gustav Sobottka (12.7.1886-6.3.1953)

Bergarbeiter. 1910 SPD, 1918 USPD, 1920 KPD. Bis 1938 in nationalen und internationalen Bergarbeitergewerkschaften aktiv. 1938/39 wurden er und seine Familie in der Emigration in Moskau vom sowjetischen Geheimdienst verfolgt, sein gleichnamiger Sohn kam dabei ums Leben. In der DDR bis 1951 leitende Funktionen in der Brennstoffindustrie.

 

Erich Steinfurth (10.8.1896-1.2.1934)

1918 Mitglied der USPD, 1920 der KPD, seit 1925 Leiter der Roten Hilfe in Berlin-Brandenburg, seit 1929 Abgeordneter im Preußischen Landtag. Wurde im März 1933 verhaftet und ein Jahr später zusammen mit Schehr (Tafel 08), Schönhaar und Schwarz ermordet.

Rosa Thälmann, geb. Koch (27.3.1890-21.9.1962)

Landarbeiterin, Hausangestellte und Plätterin, seit 1915 mit Ernst Thälmann verheiratet, 1919 Eintritt in die USPD, 1920 in die KPD. Hielt während der Haftzeit die Verbindung zwischen Thälmann und der KPD-Führung aufrecht. 1944 mit ihrer Tochter ins KZ Ravensbrück verschleppt. Ab 1945 im Zentralvorstand der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes bzw. des Komitees der Antifaschistischen Widerstandskämpfer der DDR, Volkskammerabgeordnete seit 1950. Bildarchiv SAPMO-BArch Y10-200

Paul Verner (26.4.1911-12.12.1986)

Seit 1929 in der KPD. Emigrierte nach Frankreich, Spanienkämpfer, dann in Schweden. 1946 Mitbegründer der FDJ, seit 1950 Mitglied des ZK und 1963-84 des Politbüros, 1959-71 Erster Sekretär der Bezirksleitung Berlin der SED.

 

Herbert Warnke (24.2.1902-26.3.1975)

Nieter, seit 1923 in der KPD, Funktionär der Revolutionären Gewerkschaftsopposition. 1936 Emigration nach Dänemark und Schweden. Seit 1948 FDGB-Vorsitzender, gehörte seit 1949 dem Parteivorstand bzw. ZK der SED und seit 1958 dem Politbüro an.

 

Erich Weinert (4.8.1890-20.4.1953)

Prominenter proletarischer Dichter, seit 1929 KPD-Mitglied. 1933 Emigration nach Frankreich, UdSSR, nahm am Spanischen Bürgerkrieg teil. Präsident des Nationalkomitees Freies Deutschland in der Sowjetunion. Seit 1946 SED-Mitglied, Gründungsmitglied der Deutschen Akademie der Künste.

 

Otto Winzer (3.4.1902-3.3.1975) Tafel 10

 

Friedrich Wolf (23.12.1888-5.10.1953)

Arzt, Schriftsteller. 1918 Mitglied des Arbeiter- und Soldatenrats in Dresden, trat 1928 der KPD bei. Bekannt für sein Eintreten gegen den § 218 und für sozialkritische Theaterstücke. Emigrierte 1933 über Österreich und die Schweiz nach Frankreich, dort 1939 interniert. Konnte 1941 mit sowjetischer Hilfe nach Moskau ausreisen, Mitbegründer des Nationalkomitees Freies Deutschland. In der SBZ/DDR kulturpolitisch aktiv, 1949-51 Botschafter der DDR in Polen.


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